30 Tage Arbeiten & Segeln ¬– ein Test.

Das Licht wird weicher, sanfter, friedlicher ­­­– ein Rekordhitzetag in Deutschland geht zu Ende, den ich in Köln um 5.00 begonnen, den ich in der Kieler Förde beenden werde. Der erste Tag, an dem mein Plan, Segeln und Arbeiten, an Bord und unterwegs sein, seine erste, längerePraxis- Probe erfährt.

Anreise, wie stets standesgemäß, mit Fähre zum Boot.


Die Theorie, das fies Ding, das in aller Regel von Wetter korrigiert wird, will, dass ich nun etwa 30 Tage an Bord bleibe. Derweil läuft die Saison auf Hochtouren, Rekorde eüber Rekorde, immer höher – toll. Nur: Wir es klappen, den Kunden gerecht zu werden, dennoch ein wenig Meilen machen? Ständig kann ich nicht ans Telefon gehen. Dass muss am Abend erfolgen, oder, wenn es eben passt.
Vor Ort, in Köln, halten Menschen die Stellung, die mir recht deutlich signalisiert haben – und zum Teil bei Testläufen im Vorjahr bewiesen – dass ich nicht soooo wichtig wäre, als dass ich vor Ort sein muss. Lieferanten sind ohnehin treue, langjährige Wegbegleiter – wenngleich grade ein neuer, zusätzlicher Betrieb an die Startrampe geht, um mit zu helfen, der Nachfrage Herr zu werden.

Die Theorie will also, dass ich eine knappe Woche gen Norden fahre, in Arhus mein Frau Claudia an Bord nehme, dann weiter Richtung Norden, Richtung Anholt, Laeso, nach Schweden, wenn alles klappt, bis Orust und zurück über Göteborg, Kopenhagen, wo Claudia das Schiff dann verlässt – ich darf die Fofftein dann wieder Richtung Kieler Förde bringen.

Das ist der Plan.
Im Grund kann das nicht funktionieren – wann je wäre ein Plan aufgegangen. Dennoch: Wir wollen mal testen, ob man all das, berufstätig, denn unterwegs, vermischen kann. Dass es keine reine Urlaubstour wird, ist so klar, wie, dass es gewiss komplett anders Arbeiten ist. Das habe ich ja bereits in der Vergangenheit erfahren, als ich mehrere Tage an Bord gearbeitet habe. Das Meilenfressen  wird eingestellt, die Arbeit geht vor. Das erfordert allerdings recht strenge Disziplin. Denn am Abend, gilt es stets: E-Mails schreiben im Akkord.

Ich freue mich.

Das Wetter ist für Morgen schön, nur der Wind kommt, je mehr er wird, immer mehr aus der falschen Richtung.  Nach Lyö soll es gehen, oder so, Richtung Kleiner Belt.



Richtung stimmt, Uhrzeit eher nicht, Richtung schon – büschen wenig.

Nimmt zu, Richtung geht noch – immer noch wenig.
Nu wird´s besser. Kennt der Wind die Vorhersage?
Nun kommt er gegen an, nimmt aber n büschen zu, so dass was passiert. Mal sehen.